Diagnose & Behandlung von Hämorrhoiden
Ballaststoffreiche Ernährung, Flüssigkeitszufuhr, Bewegung, chirurgische Eingriffe
Um Hämorrhoidalknoten zu diagnostizieren wird zuerst eine Inspektion des Anus durchgeführt.
In Ruhe kann man so bereits Hämorrhoiden Grad III und Grad IV diagnostizieren. Wird nun vom Patienten der Pressakt ausgeführt, so kommen auch Hämorrhoiden Grad II zum Vorschein, die sich bei Entspannung wieder zurückziehen.
Anschließend wird eine Proktoskopie durchgeführt. Die Untersuchung erfolgt durch das Einführen eines starren Rohres mit einer Lichtquelle, so können die letzten Zentimeter des Enddarmes eingesehen werden und auch Hämorrhoiden im Anfangsstadium – also Grad I – detektiert werden.
Vereinbaren Sie einen Termin bei Dr. Borhanian für eine professionelle Diagnose und gezielte Behandlung von Hämorrhoiden in jedem Stadium.
Oben: Normalbefund
Unten: innere und äußere Hämorrhoiden
Behandlung
Die Behandlung von Hämorrhoiden hängt vom Schweregrad ab und erfolgt somit stadiengerecht. Da anfangs meist wenig Beschwerden bestehen können nicht-chirurgische Maßnahmen und Lebensstiländerungen helfen:
Weicher Stuhl
Auf eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden – 1,5 bis 2 Liter täglich werden empfohlen. Ballaststoffe finden sich in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse, in Hülsenfrüchten (Erbsen, Linsen, Bohnen), Samen (Leinsamen, Flohsamen), sowie Nüssen.
Bewegung
Ein bewegter Körper bedeutet ein bewegter Darm – somit kommt es zu weniger Verstopfung.
Kein Handy beim Toilettengang
Zu langes Sitzen auf der Toilette erhöht den Druck auf die Hämorrhoiden und bringt sie so mit der Zeit zum Anschwellen.
Analhygiene
Bei der Reinigung nach dem Toilettengang sollte Reibung möglichst vermieden werden. Dazu verwenden Sie Feuchttücher auf reiner Wasserbasis (meist in der Babyabteilung erhältlich). Falls ihre Haut sehr empfindlich ist empfiehlt sich das Ausduschen mit Wasser in einem Bidet – dies ist die schonendste Form der Säuberung. Rauhes und trockenes Toilettenpapier sollte vermieden werden.
Sitzbäder
Nicht jeder mag es, aber Sitzbäder können lindernd wirken. Vor allem wenn Sie mit entzündungshemmenden Substanzen durchgeführt werden wie z.B. Kamille, Eichenrinde, Arnika, Teebaumöl oder Hamamelis (Zaubernuss). Der Effekt hält sich jedoch in Grenzen und das zugrundeliegende Problem wird nicht gelöst.
Salben
Salben können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden – Dr. Borhanian empfiehlt eine individuelle Absprache, um die richtige Behandlung zu finden. Je nach Präparat sind unterschiedliche Wirkstoffe mit spezifischen Wirkmechanismen enthalten.
- Zink, Panthenol (Provitamin B5), Aloe Vera und Hamamelis verbessern die Wundheilung bei offenen Stellen
- Salben mit örtlichem Betäubungsmittel (z.B. Lidocain) bessern Juckreiz und Schmerzen
- Kortison wirkt entzündungshemmend, aufgrund der negativen Langzeitwirkungen sollten kortisonhältige Salben aber nur kurzfristig angewandt werden.
Tabletten
Präparate mit Flavonoiden aus Bitterorangen (Disomin, Hesperidin) unterstützen die Widerstandskraft kleiner Blutgefäße sowie die Erhöhung des venösen Tonus und verbessern somit Hämorrhoidalbeschwerden auf natürliche Art und Weise.
Zäpfchen
Gibt es mit unterschiedlichsten Wirkstoffen – sie können bei längerer lokaler Einwirkzeit ebenso Beschwerden lindern.
Lassen Sie sich von Dr. Borhanian umfassend beraten, um eine stadiengerechte und individuelle Behandlung Ihrer Hämorrhoiden zu finden – ob durch nicht-chirurgische Maßnahmen, Lebensstiländerungen oder gezielte medizinische Therapien.
Wenn konservative Maßnahmen nicht helfen…
Gummibandligatur
Bei Grad II sowie III können bei Beschwerden Gummibänder auf die Hämorrhoidalpolster gesetzt werden. Diese werden so abgeschnürt und das Gummibändchen fällt nach wenigen Tagen mit einem Teil des Hämorrhoidalknotens ab. So kommt es zu einer Verkleinerung und Beschwerdebesserung. Die Gummibandligatur kann mehrfach bis zum gewünschten Therapieerfolg wiederholt werden.
Infrarottherapie und Sklerosierungstherapie
Dabei wird das Gewebe oberhalb der Hämorrhoidalpolster mittels Infrarotlicht bestrahlt oder mit dem Einspritzen von Substanzen (Chinin-Harnstoff, Phenollösung) zur Vernarbung gebracht. In Folge kommt es zu einer Schrumpfung der Hämorrhoidalpolster.
Die Abbildung veranschaulicht das Anbringen eines Gummibandes an der Hämorrhoide.
Operation
Im fortgeschrittenen Stadium kann eine chirurgische Behandlung nötig werden. Hier stehen verschiedene Operationstechniken zur Verfügung, denen gemein ist, dass die überschüssigen Hämorrhoidalpolster reseziert werden.
HAL-RAR
(haemorrhoidal artery ligation mit recto-anal repair) Auch Morinaga-Methode genannt, da sie ursprünglich aus Japan stammt. Sie wird bei Grad III und IV eingesetzt. Bei der Operation werden die arteriellen Zuströme zu den Hämorrhoidenknoten mit einer speziellen Ultraschallsonde aufgesucht und durch Nähte unterbunden. Dadurch schrumpfen die Hämorrhoiden und die Blutungsneigung nimmt ab. Anschließend werden nach außen prolabierende Hämorrhoidalknoten rückverlagert.
Milligan-Morgan, Ferguson, Parks
Bei diesen klassischen Hämorrhoiden-Operationen werden die Hämorrhoiden chirurgisch vollständig entfernt. Folgende Unterschiede bestehen beim Wundverschluss:
- Milligan-Morgan: die Wunde wird offen belassen
- Ferguson: die Wunde wird mittels selbstauflösender Naht verschlossen
- Parks: die Wunde wird T-förmig verschlossen, ein Teil wird offen belassen
Operation nach Longo
Die Hämorrhoiden selbst werden durch diesen Eingriff nicht entfernt, sondern die Schleimhaut oberhalb der Hämorrhoiden wird gerafft. Dies geschieht mit einem runden Klammer-Gerät. Mit der Entfernung der Schleimhaut oberhalb der Hämorrhoiden werden die zuführenden Gefässe durchtrennt und die Schleimhaut an der Darmwand fixiert. Dies führt dazu, dass die Hämorrhoiden nach oben gezogen werden und so nicht mehr prolabieren. Zusätzlich wird der Enddarm etwas verkürzt.
Marisken (Hautfalten)
Zu erwähnen sind noch die meist harmlosen Marisken – bei erfolreich behandelten größeren Hämorrhoiden können als Residuen Hautfalten zurückbleiben. Diese bereiten meist keine Beschwerden, können jedoch bei der Analhygiene problematisch sein, da sich Stuhlreste zwischen den Falten ansammeln kann und nur hartnäckig entfernen lässt. In diesem Fall kann eine Entfernung der Mariske in lokaler Betäubung durchgeführt werden.
Dr. Borhanian berät Sie umfassend über die verschiedenen Operationstechniken und gemeinsam wird die für Sie passende Methode ermittelt, um eine nachhaltige Linderung Ihrer Beschwerden zu erreichen.
Vorbeugen
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um das Risiko von Hämorrhoiden zu verringern. Dazu gehören eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, regelmäßige körperliche Bewegung, Vermeidung von langem Sitzen auf der Toilette und das Vermeiden von starkem Pressen während des Stuhlgangs.
Verlauf
Der Verlauf von Hämorrhoiden kann je nach Schweregrad und Behandlung variieren. Bei rechtzeitiger Behandlung und einer gesunden Lebensweise können die Symptome oft gelindert werden und die Hämorrhoiden können schrumpfen oder verschwinden. In fortgeschritteneren Fällen können jedoch wiederkehrende Symptome auftreten, die möglicherweise eine fortgesetzte Behandlung erfordern.
Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass Hämorrhoiden eine häufige Erkrankung sind und in den meisten Fällen gut behandelbar sind. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen sollte stets ein Arzt mit proktologischer Spezialisierung aufgesucht werden, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.
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