Behandlungsmöglichkeiten von Krampfadern
Venenverödung, Operation oder Lasertherapie
Wie kann man Krampfadern behandeln und welche Ärzte behandeln Krampfadern?
Die Behandlung vom Krampfadern kann in zwei Gruppen unterteilt werden:
- Nicht operative Maßnahmen
- Operative Maßnahmen
In der Regel befassen sich ÄrztInnen der Fachrichtungen Chirurgie, Gefäßchirurgie, Dermatologie, Allgemeinmedizin oder Innere Medizin mit Venenleiden. In Deutschland gibt es einen Facharzt für Phlebologie – das entspricht dem “Venenarzt / Venenärztin”. Die angebotenen Therapien – vor allem wenn es um die invasive Behandlung der Varizen geht – werden nicht von allen Fachrichtungen gleichermaßen angeboten.

Nicht operative Behandlung von Krampfadern
Im Stadium 1 und 2 kann eine konservative Therapie in Betracht gezogen werden und so das Venensystem gestärkt werden. Die wichtigste Maßnahme ist die Unterstützung des Blutrückflusses – dies wird mit Kompression erreicht. Dafür können Kompressionsstrümpfe getragen werden, auch Massagen, Gymnastik oder spezielles Venentraining mit Stärkung der Wadenmuskeln wirken sich positiv aus. Alle diese Maßnahmen verbessern bzw. unterstützen die Pumpleistung er Beinvenen.
Keine der konservativen Maßnahmen kann Varizen beseitigen oder deren Entstehung verhindern, jedoch sowohl die Symptome der Erkrankung als auch das Risiko von Fortschreiten und Komplikationen reduzieren – die Leitlinien sprechen diesbezüglich auch sehr klare Worte.
Im Anfangsstadium der Erkrankung ist es auch möglich, Venen zu veröden. Diese Verödung (Sklerosierung) ist jedoch nur bei Besenreisern erfolgreich, bei voll ausgebildeten Krampfadern bringt eine Verödung oft keinen dauerhaften Erfolg.
Venenverödung
Unter Venenverödung (Sklerotherapie) versteht man den Verschluss von Krampfadern durch das Einspritzen eines Verödungsmittels – Aethoxysklerol. Dies führt zu einer gezielten Schädigung der Innenschicht der Gefäßwand. Die Vene bildet dann ein Blutgerinnsel aus, das sie verschließt und das Gefäß wird so im Verlauf in einen Bindegewebsstrang umgebaut.
Bei der Schaumverödung wird Aethoxysklerol mit Luft zu Schaum vermischt und dann direkt in die betroffenen Venen eingespritzt. So lassen sich Krampfadern behandeln, Komplikationen und ein Fortschreiten der Erkrankung anhalten sowie Blutungen stoppen. Bei schwach ausgeprägter Varikose kann die Sklerosierung sinnvoll sein.
Aktive Nachbehandlung
Als PatientIn können Sie nach einer Schaumsklerosierung positiv zur Heilphase beitragen: das Tragen von Kompressionsstrümpfen KKL2 hilft bei der Heilung – durch den Druck werden die feinen Gefäße komprimiert und so das Verwachsen unterstützt. Für mindestens 2 Wochen sollten Saunagänge, Thermenbesuche sowie Sonnenbäder gemieden werden. Abschließend ist regelmäßige Bewegung bereits direkt nach der Sklerosierung förderlich – es aktiviert die Muskelpumpe und verhindert ein Anschwellen der Beine.
Operative Behandlung von Krampfadern
Ein Eingriff zur Behandlung von Krampfadern ist die einzige zielführende Option um einen langfristigen Therapieerfolg zu erzielen. Es stehen hier verschiedene Verfahren zur Verfügung. Zu unterscheiden sind dabei klassisch chirurgische Methoden von den modernen endovenösen Verfahren (RFA, Laser). Um einen Überblick zu gewinnen sind hier nochmals alle Verfahren, die auch in den Leitlinien erwähnt werden dargestellt:
Konservative Maßnahmen
- Kompressionstherapie
- Physikalische Maßnahmen (Manuelle Lympdrainage)
- Medikamentöse Therapie
Operative Verfahren
- Stammvenenausschaltende Verfahren (Crossektomie, Stripping, Phlebektomie)
- Stammvenenerhaltende Verfahren (Abbinden mittels CHIVA-Methode; extraluminale Valvuloplastie – EVP)
Endovenöse thermische Verfahren (seit 1999)
- Endovenöse Lasertherapie (EVLA)
- Endovenöse Radiofrequenztherapie (RFA, RFITT)
- Endovenöse Heißdampf Therapie
Endovenös chemische Verfahren
- Sklerosierungstherapie
- Cyanoacrylatkleber

Die Prinzipien der Venenoperation
Stadiengerechte Operation
Es werden prinzipiell nur geschädigte Venenanteile entfernt.
Minimalinvasive Techniken
Örtliche Betäubung, winzige Hautinzisionen, feine Operationsinstrumente, Mikrohäkchen etc. führen zu optimalen Operationsergebnissen. Auf diese Weise entstehen kaum postoperative Hämatome oder Schmerzen. Die kleinen Hautschnitte verheilen ohne sichtbare Narben und ein kosmetisch ansprechendes Ergebnis wird erzielt.
Rasche postoperative Mobilisation
Auf eine schonende Therapie wird geachtet, sodass postoperativ bald wieder ein ungestörter Lebensstil geführt werden kann. Oft ist eine Behandlung ohne stationären Aufenthalt möglich.
Postoperative Bewegung ist die beste Prophylaxe gegen eine Thrombose.
Ausgewählte Behandlungsmöglichkeiten kurz erklärt

Die Varady-Methode
Hier reicht ein kleiner Einschnitt in die Haut. Mit einem häkelnadel-ähnlichen Instrument wird die Krampfader herausgelöst, mit Klemmen fixiert und herausgezogen. Die feinen Einstiche werden meist verklebt. Es bleiben kaum sichtbare Narben.

Die Stripping-Methode
Das Venenstripping war der goldene Standard der Venenchirurgie. Dabei werden die betroffenen Stammvenen (die vordere: Vena saphena magna oder die hintere: Vena saphena parva) gestrippt = herausgezogen. Dabei wird entweder in der Leistenfalte oder in der Kniekehlenfalte ein ca. 2 cm langer Hautschnitt gemacht, die Stammvene aufgesucht, durchtrennt und mit Hilfe eines Fadens der erkrankte Anteil der Stammvene entfernt. Gesunde Abschnitte werden belassen (für eine eventuelle spätere Bypass-Operation). Wichtig ist, dass in der Leiste bzw. Kniekehle sämtliche einmündenden Seitenäste exakt unterbunden werden, damit später daraus keine neuen Krampfadern entstehen können.

Endovenöse Lasertherapie
Bei diesem Verfahren wird durch Punktion einer Krampfader ein dünner Laserlichtleiter eingeführt, durch dessen Energie es zum kompletten Verschluss der Vene von innen kommt. Die verschlossene Vene muss nicht entfernt werden, sie wird vom Körper abgebaut. Dieses Verfahren ist im Vergleich zur klassischen Operation deutlich schonender und kann ambulant bei wachem Patienten durchgeführt werden.
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Spritzenbehandlung – Schaumsklerosierungstherapie
Sie eignet sich vor allem für kleinere Krampfadern oder Besenreiser. Es wird eine spezielle geschäumte Lösung (Aethoxysklerol) in die Vene gespritzt. Diese bewirkt in Kombination mit einer Kompression mittels Gummistrumpf ein Verkleben der Venenwände und die Abheilung.
Spritzenbehandlung von Besenreiser
Die knapp unter der Hautoberfläche laufenden feinsten Gefäße (Besenreiser) werden mit einer sehr dünnen Nadel punktiert und mit Aethoxysklerol® gefüllt – der Effekt der Behandlung wird sofort sichtbar wie im Video erkennbar (obwohl der Umbau der Gefäße in Bindegewebe erst später stattfindet).
Kompressionsstrümpfe sind die erste Nacht und tagsüber eine Woche zu tragen um ein ideales Ergebnis zu erzielen.
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